Aachener Zeitung 11.03.2022
Wie, bitte schön, soll es auch nur ansatzweise möglich sein, den „Pumpensumpf“ einer Spülmaschine oder eine „Knallbrause“ mit dem Senden und Empfangen sinnlich-erotischer Empfindungen in Einklang zu bringen? Das Kölner Multitalent Kai Liekenbröcker hat bei Fury In The Slaughterhouse gespielt, im sagenumwobenen Can-Studio mit Jaki Liebezeit gearbeitet sowie Film- und TV-Musiken tontechnisch veredelt. Nebenbei wanderte auch noch ein Clavinet in seinen Besitz, auf dem bereits Stevie Wonder und Giorgio Moroder ihre Fingerabdrücke hinterließen. Beste Voraussetzungen für einen Musikologen wie ihn, um seine Zuhörer auf seiner ersten Solo-Klaviereinspielung Elementares spüren zu lassen. „Klavier“ ist – sofern der Staub nicht zentimeterdick nach dem Sauger schreit – keine Nebenbei-Musik zum „Runterkommen“. Die Dimensionen dieser zehn delikaten Klavierkunst-Krönchen offenbaren jede Menge Romantik – angereichert mit Aromen von Gewürzen, die Leib und Seele zusammenhalten. (ML)